Breitangelegte Schulsozialarbeit nötig
Schulsozialarbeit ist eine hilfreiche Unterstützung für die Lehrkräfte und ein wichtiges Frühwarnsystem. Dieses sozialpädagogische Angebot will die CDU-Stadtratsfraktion an jede Schule bringen.
Die Anforderungen und Bedarfe haben sich bei dieser Leistungsart der Kinder- und Jugendhilfe stark geändert. Die Verwaltung hat deshalb eine zweite Fortschreibung des Konzeptes Schulsozialarbeit von 2017 vorgelegt. Unsere Vertreter haben sich maßgeblich dafür eingesetzt, dass der Jugendhilfeausschuss darin drei wichtige Punkte ergänzt hat:
- Die Schulen erhalten bei der Abstimmung zur Vergabe des Trägers im Jugendhilfeausschuss ein Anhörungsrecht.
- Künftig sollen bei der Vergabe auch die Berufsschulzentren berücksichtig werden. Dafür wird jetzt ein Ranking erarbeitet.
- Das unfaire Prinzip „Vollausstattung vor Breite“ wird aufgegeben. Denn auf der einen Seite sind Schulen mit bis zu 2,5 Stellen ausgestattet und andererseits fehlt bei über der Hälfte unserer Dresdner Schulen jegliche Unterstützung. Insgesamt benötigt Dresden 210 Stellen für alle 167 kommunalen und freien Schulen. Die Mittel reichen nach derzeitigem Konzept für 106 Stellen an rund 80 Schulen. Die neue Regelung sieht deshalb vor, dass bevor weitere Schulen nach Fachkräftestandart voll ausgestattet werden, jede neue hinzukommende Schule vorerst nur eine Vollzeitstelle erhält. Erst wenn das programmatische Ziel „Jede Schule hat Schulsozialarbeit!“ erreicht ist, wird in die Tiefe gegangen.
Nach diesem Prinzip werden vom Freistaat Sachsen zusätzlich für die Schulsozialarbeit bereitgestellten 543.000 Euro für das Schuljahr 2023/24 eingesetzt. Damit können acht neue Stellen an acht Schulen geschaffen werden. Das betrifft die 33. Grundschule, 153. Grundschule, 39. Grundschule, 14. Grundschule und die 108. Grundschule sowie das Gymnasium Dresden-Tolkewitz, das Roman-Rolland-Gymnasium und das Gymnasium Johannstadt. Bedacht werden insbesondere Schulen, die durch einen hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund herausgefordert sind. Ebenso sind aber auch Schulen berücksichtig, die allein durch ihre hohe Anzahl an Schülern Problemlagen herausbilden.
Mit der Stärkung der Schulsozialarbeit an Dresdner Schulen ist unsere Stadt weiter auf gutem Kurs, erfolgreiches Lernen zu ermöglichen. Alle Oberschulen verfügen bereits über diese wichtige Unterstützung. Wir wollen zeitnah auch alle anderen Schularten in Dresden mit Schulsozialarbeit ausstatten – dafür ist der jetzige Kurswechsel ein entscheidender Schritt.
Matthias Dietze
Sprecher für Bildung und Jugend, Mitglied im Jugendhilfeausschuss